Im Laufe der beruflichen Tätigkeit der Praxis Spielraum Lernen hat sich in der Einzelarbeit mit Kindern und Jugendlichen ein Schwerpunkt herauskristallisiert. Dieser betrifft die Arbeit mit Pflege- und Adoptivkindern sowie Kindern aus dem Heimbereich, die aufgrund ihrer Geschichte häufiger als andere Kinder von Lernschwierigkeiten betroffen sind.
Jedes einzelne dieser Kinder trägt zusätzlich an seiner persönlichen Geschichte und den damit verbundenen emotionalen Belastungen, die das Lernverhalten beeinflussen und die Aufnahme neuer Informationen erschweren. Einige dieser Kinder haben traumatische Dinge erlebt, die sie auch gegenwärtig noch massiv beeinflussen. Andere weisen starke Entwicklungsverzögerungen in unterschiedlichsten Bereichen auf, die auf mangelnde Ansprache und Förderung zurückzuführen sind. Bindungsabbrüche und unsichere Bindungen führen oftmals dazu, dass Lernen einen sekundären Stellenwert bekommt.
Das Nachholen von Erfahrungen nimmt oftmals mehr Zeit in Anspruch, als es das „entwicklungsgerechte“ Lernen tun würde. Es bedarf geeigneter Lern- und Arbeitsstrategien, die speziell diesen Kindern ermöglichen, ihr Potenzial zu entfalten. Dabei müssen die individuellen biografischen Besonderheiten berücksichtigt werden.
Besonders bei diesen Kindern gilt, dass Lernen dann am effektivsten ist, wenn es in einem entspannten Zustand stattfinden kann.