Wie arbeiten LerntherapeutInnen?
Die lerntherapeutische Arbeit zeichnet sich durch einen individuellen wohlwollenden Blick auf das Kind aus.
Als LerntherapeutInnen wissen wir, wie wir anhand von Fragetechniken und spielerischen Ansätzen, zielgerichtet und dennoch entspannt herausfinden, „wo ein Kind steht“.
Wir nutzen eine Vielzahl an Materialien, sehen in Alltagsspielen gezielte Fördermöglichkeiten und haben dabei die persönlichen Stärken und Herausforderungen eines Kindes im Blick.
Lernen findet im lerntherapeutischen Kontext mit Leichtigkeit und spielerisch statt. Wir wissen, wie man Alltagsmomente gekonnt zu Lernmomenten umformt, wie man Eltern „mit ins Boot“ holt und das Lernen Zuhause entspannter gestalten kann.
Wir sehen in der Lerntherapie das große Ganze und nehmen neben konkreten Lernschwierigkeiten auch Bereiche wie Konzentration, Aufmerksamkeit und Verhaltensauffälligkeiten mit in den Blick. Hier können wir auf einen Fundus an Verhaltensmodi zurückgreifen, die den Kindern helfen, neue Wege zu gehen.
In den lerntherapeutischen Stunden erarbeitet das Kind gemeinsam mit uns simple aber effektive Lernstrategien, die für das Kind passen. Hierbei hilft und das Wissen um die neusten Erkenntnisse der Hirnforschung.
Wir greifen auf einen Schatz an verschiedenen Lernmethodiken und Materialien zurück und können diese gezielt und auf das Kind abgestimmt einsetzen, so dass auch die Kinder, die schon lange Lernfrust- Wege hinter sich haben, wieder neues Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten gewinnen und Lernerfolge feiern können!
Dabei liegen uns in unserer Praxis die folgenden Grundannahmen besonders am Herzen:
- Kinder sind großartig! Jedes Kind bringt ein reichhaltiges Potenzial mit. Es wird bereits mit dem Wunsch geboren, Neues zu entdecken und zu lernen.
- Das Kind als individuelle Persönlichkeit mit seinen Stärken und Interessen steht immer im Mittelpunkt. Die Basis für entspanntes Lernen ist eine unumstößlich wohlwollende Haltung dem Kind gegenüber.
- Spielen ist die grundlegendste Form des Lernens.
- Das Kind entscheidet, welche Lernform, wieviel Zeit und wie viele Wiederholungen es in Anspruch nehmen möchte, um Inhalte dauerhaft abzuspeichern.
- Dinge, für die Kinder sich begeistern können, werden sehr viel leichter gelernt. Neugierde und konstruktive Fragen sind dabei der Schlüssel zu den entscheidenden „Aha-Erlebnissen“ und zu neuer Lern-Lust.
Wer kommt zu einer Lerntherapie?
Bei einer Lerntherapie geht es um mehr, als nur das Wiederholen des Schulstoffes, wie es im Rahmen einer Nachhilfe der Fall ist. Der Hauptfokus einer Lerntherapie liegt auf der Auseinandersetzung mit Lern- und Leistungsstörungen, die sich besonders beim Erlernen des Lesens, Schreibens und Rechnens zeigen.
Probleme in diesen drei Bereichen können eine Vielzahl an Folgen nach sich ziehen. Die betroffenen Kinder, die sich mit dem Lesen, Schreiben und/oder Rechnen schwer tun, erleben häufig Misserfolge. Dies kann sich wiederum negativ auf das Selbstwertgefühl und die Entwicklung der Kinder auswirken, es kann zu Verhaltensauffälligkeiten und Vermeidungsverhalten führen. Dabei werden solche Folgen oft nicht nur innerhalb der Schule sicht- und spürbar. Viele betroffene Familien spüren die Auswirkungen einer Teilleistungsstörung auch im gemeinsamen Alltag, z.B. in eskalierenden Hausaufgabensituationen oder den sich wiederholenden Situationen am Morgen, wenn das Kind nicht in die Schule gehen möchte.
Eine Lerntherapie ist dann sinnvoll, wenn Förderungen innerhalb der Schule nicht ausreichen und die Probleme bereits über einen längeren Zeitraum andauern. Die Lerntherapie wird immer individuell auf das einzelne Kind angepasst und umfasst eine Vielzahl an individuell an das Kind angepasste Lernmethoden und Materialien.
Das Lernen setzt immer bei den vorhandenen Fähigkeiten des Kindes an und baut diese in kleinen Schritten immer weiter auf. Dabei stehen jedoch nicht nur die schulischen Kompetenzen im Blickpunkt, vielmehr geht es darum, den ganzen Menschen mit all seinen Stärken wahrzunehmen und zu fördern. Optimal ist es, wenn das innerhalb der Lerntherapie vermittelte Wissen zu Hause durch leichte und bestenfalls spielerische Übungen gefestigt werden kann. Dazu bekommen die Eltern im Rahmen einer Lerntherapie immer wieder Ideen und konkrete Anregungen.
Grundvoraussetzung für das Gelingen der Lerntherapie ist eine wohlwollende und positive Beziehung zwischen der/m TherapeutIn und dem zu begleitenden Kind. Dies ist die Basis, damit das Kind entspannt lernen kann.
Eine Therapie findet üblicherweise als Einzelförderung über einen längeren Zeitraum statt. Unsere Praxis arbeitet eng mit den Jugendämtern zusammen, so dass, je nach Kind, eine Finanzierung der Lerntherapie nach §35a des Sozialgesetzbuches möglich ist.
Folgende Schwerpunkte haben wir uns in unserer lerntherapeutischen Praxis gesetzt:
Ganzheitliche individuelle Lernförderung:
Das zu begleitende Kind wird mit seiner ganzen Persönlichkeit und all seinen Stärken wahrgenommen
Transparenz: Lerntherapeutische Behandlungsschritte werden offen und nachvollziehbar dargestellt
Struktur: Die Lerntherapie ist systematisch sinnvoll aufgebaut
Vielfältiges Methoden- und Materialangebot: In der Lerntherapie wird auf eine Vielzahl an Methoden und Materialien zurückgegriffen
Die Ziele der Lerntherapie lassen sich wie folgt zusammenfassen:
- Selbsthilfe, Autonomie und eigenständiges Arbeiten
- Stärkung des Selbstwertgefühls
- Ermutigung und Motivation
- Förderung der Lernvoraussetzungen
- Bewältigung des Schulalltags
Wenn euer Kind eine lerntherapeutische Unterstützung benötigt, melden euch gerne telefonisch oder per E-Mail bei uns.